Meldungen aus dem Landesverband Brandenburg
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Russischer Botschafter bestattet gefallene Rotarmisten

Sergej Netschajew und Europaministerin Lange bekräftigen ein friedliches und gutes Zusammenleben angesichts der 80 gefallenen russischen Soldaten in Lebus

Botschafter Netschajew übergibt die Särge gefallener Rotarmisten an Volksbund-Umbetter Kozlowski Ch. Blase

Zigtausende von Landsern und Rotarmisten fanden in den Schlachten an den Seelower Höhen, in Halbe und in der Reichshauptstadt Berlin noch kurz vor Ende des Krieges ein schreckliches, sinnloses Ende. Bis zu 300 Gefallene werden jedes Jahr in Brandenburg noch geborgen. Im Oderbruch gefallene Rotarmisten finden in Lebus, deutsche Landser in Lietzen ihre letzte würdige Ruhestätte. Normalerweise finden solche Einbettungen gemeinsam durch Kontingente der russischen Armee und der Bundeswehr statt. Coronabedingt war das natürlich nicht möglich. Die Trauerfeier fand in kleinem Rahmen statt. Im 76. Jahr nach der Schlacht übernahm deshalb auch der russische Botschafter Sergej J. Netschajew persönlich diesen letzten Dienst und reichte die Särge seiner Landsleute an den Umbetter Joachim Kozlowski ins Grab.

In seiner Rede betonte der russische Botschafter, die Russen hätten 1945 Nazi-Deutschland zu Fall gebracht. Das sollte niemals in Vergessenheit geraten. Heute sei man versöhnt. "Abgesehen von den politischen Unebenheiten, die in unseren Beziehungen auftauchen, schätzen wir das Positive an dieser bilateralen Beziehung. Die heutige Zeremonie gehört zweifelsohne zu unserer Annäherung", sagte Botschafter Netschajew.

Das bekräftigte auch die brandenburgische Finanz- und Europa-Ministerin Katrin Lange: "Es ist wichtig, dass wir friedlich miteinander leben und ein gutes, belastbares Verhältnis zu Russland haben. Das ist das Gebot der Stunde."

An der Veranstaltung nahmen auch Barbara Richstein, stellvertretende Landtagspräsidentin Brandenburg, Uwe Nerger, Brigadegeneral, Kommando Heer, Strausberg, Gunter Fritsch, Landtagspräsident a. D., Landesvorsitzender Volksbund, Dirk Backen, Brigadegeneral a. D., Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie Gernot Schmidt, Landrat Landkreis Märkisch-Oderland, René Wilke, Oberbürgermeister Frankfurt (Oder) und nicht zuletzt Peter Heinl, Bürgermeister Lebus sowie Mike Bartsch, Amtsdirektor, Amt Lebus teil.