An den Gräbern der Toten des sowjetischen Speziallagers Nr. 5 beging die IG Ketschendorf ihre 35. Gedenkveranstaltung. Darüberhinaus erinnerte sie auch an das Wirken von Pfarrer Ernst Teichmann im Zusammenhang mit der Verlegung der Toten aus Fürstenwalde nach Halbe, die vor 75 Jahren begann. Unter Führung des neuen Vorstandsvorsitzenden der Initiativgruppe, Christoph Fichtmüller, gelang es wieder, mit erinnernden, mahnenden, hoffenden Wortbeiträgen von Zeitzeugen an die Vorgänge kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu erinnern. Ein erstklassiger musikalischer Rahmen gab dem Gedenken Raum, Inhalt, Klang und Zeit .
Laut IG Ketschendorf stehen 4.621 Namen auf 49 Gedenktafeln, mit denen seit 2004 an die damals bekannten Opfer des Lagers Ketschendorf erinnert wird. 2009 wurden drei weitere Tafeln mit korrigierten und ergänzten Namen hinzugefügt. Mit den Namenstafeln und der Herausgabe des Totenbuches im Jahr 2014 hat die jahrzehntelange Anonymität von nunmehr 4.722 namentlich bekannten Opfern des Lagers Ketschendorf ein Ende. Wir erinnern an diesen denkwürdigen Ort an die Menschen, die im Lager ihr Leben verloren haben und an alle anderen Opfer, die hier auf dem Waldfriedhof ihre Ruhestätte fanden.