Meldungen aus dem Landesverband Brandenburg
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Ministerpräsident Woidke nahm an der ersten Einbettung an einem Volkstrauertag teil

Volksbund-Schirmherr Dietmar Woidke gab 25 deutschen Gefallenen des 2. Weltkrieges in Spremberg das letzte Geleit

Fritsch, Woidke und Detlefen in Spremberg Ch.Blase

Das gab es zum ersten Mal in Deutschland: Eine Einbettung am Volkstrauertag. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Volkstrauertag in Brandenburg in Spremberg bekamen nun 25 gefallene deutsche Soldaten eine letzte würdevolle Ruhestätte. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke nahm an der Einbettung teil. Die Gefallenen sind zum großen Teil Opfer der schweren Kämpfe in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges im Frühjahr 1945.

Im Anschluss an die Begrüßung durch die Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke: „Zu den großen Verdiensten des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zählt es, mit der Pflege von fast 3 Millionen Kriegsgräbern in 46 Staaten zur Wahrung der Würde der Kriegstoten beizutragen. Die Einbettung von 25 deutschen Kriegstoten in Spremberg ist ein bedeutendes Beispiel dieser Bemühungen. Nachsinnen und Innehalten im stillen Gedenken an die Kriegstoten und Opfer von Hass und Gewalt für die Wahrung des Weltfriedens – das Anliegen des Volkstrauertages ist wichtiger denn je.

In einer bewegenden Gedenkrede erinnerte Oberst Olaf Detlefsen, Kommandeur Landeskommando Brandenburg, auch an seine im Auslandseinsatz gefallenen Bundeswehrkameraden. Drei von ihnen haben ihre letzte Ruhestätte in Brandenburg gefunden. Ein in Afghanistan gefallener Bundeswehrsoldat  etwa liegt nur wenige Kilometer von Spremberg entfernt. Dessen Bruder nahm, von den meisten Teilnehmenden der Gedenkveranstaltung, unerkannt, an dieser tief bewegenden Gedenkstunde in Spremberg teil.

Vor der Aussegnung durch Pfarrer Daniel Laske und die Einbettung durch Oliver Breithaupt und Joachim Kozlowski sprach Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße, das Totengedenken.

Die Anwesenden legte zum Schluss der Gedenkfeier auch weiße Rosen auf den benachbarten Gräber russischer Soldaten und wurden so dem Anspruch des Volksbundes "Versöhnung über den Gräbern" auch in Spremberg gerecht.

Noch immer werden jedes Jahr bis zu 300 gefallen deutsche und russische Soldaten aus Brandenburger Erde geborgen und erhalten auf einer Kriegsgräberstätte ewiges Ruherecht. Diese deutschen und sowjetischen Kriegsgräberstätten in Brandenburg sind wichtige Orte der Erinnerung, des Gedenkens und des Lernens. „Gerade für junge Menschen, die Gottseidank den Krieg nicht mehr aus persönlicher Erfahrung kennen, sind die Gräber der meist sehr jungen Soldaten eine nachhaltige Mahnung für den Frieden“, sagt Volksbund-Landesgeschäftsführer Oliver Breithaupt.