Meldungen aus dem Landesverband Brandenburg
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Brandenburg an der Havel – Auftakt zu den Volkstrauertags-Veranstaltungen im Land Brandenburg

Volksbund Stadt und Land Brandenburg gedachten gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Jedes Jahr wird zum Volkstrauertag an die Toten, an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. In diesem Jahr fand der zentrale Auftakt zu den landesweiten Gedenkveranstaltung im Dom Sankt Peter und Paul zu Brandenburg an der Havel statt. Gemeinsam gedachten Dr. Ulrike Gutheil, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Steffen Scheller, Oberbürgermeister Brandenbur a. d. H., Uwe Nerger, Brigadegeneral im Kommando Heer, Olaf Detlefsen, Oberst und Kommandeur  Landeskommando Brandenburg, Gunter Fritsch, Landesvorsitzender Brandenburg des Volksbundes sowie Altbischof Wolfgang Huber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

„Es ist wichtiger denn je, anschaulich begreifbar zu machen, dass es beim Volkstrauertag nicht um ein verstaubtes Ritual aus einer fernen Vergangenheit geht - dass es um mehr geht, als um eine langweilig gewordene Tradition. Denn wenn wir uns heute an die unzähligen Toten der Kriege, von Gewalt und Terror und an die Opfer von Vertreibungen erinnern, dann gedenken wir nicht nur jener Menschen, die unter den Deutschen während den finstersten Abschnitten unserer eigenen Geschichte gelitten haben, sondern auch all jener, die bis heute unter bewaffneten Auseinandersetzungen, Terror und Folter leiden und an deren Folgen sterben“, mahnte Oberbürgermeister Steffen Scheller.

Bischof Wolfgang Huber gab den Weg vor, der zu einem friedlichen Miteinander führen könnte: „Geschichte erinnern, Verantwortung lernen, Versöhnung leben. Dem Frieden dient es auch, wenn junge Menschen sich an Kriegsgräbern begegnen und wahrnehmen, wie der große Gleichmacher, der Tod, keine Rücksicht auf Herkunft und Staatszugehörigkeit nahm“.

Gerade im Land Brandenburg sind die Folgen der großen Schlachten in Seelow oder Halbe immer noch sichtbar – mehr als in den anderen Bundesländern. Auch über 70 Jahre nach Kriegsende werden immer noch Hunderte von Gefallenen – „Landser“ und „Rotarmisten“ – jedes Jahr aus der  Brandenburger Erde geborgen – eine Folge der letzten sinnlosen schweren Kämpfe im Frühjahr 1945 rund um Berlin.

Die Kriegstoten werden nach Möglichkeit identifiziert, erhalten ihren Namen wieder und finden dann auf den Kriegsgräberstätten des Volksbundes in Lietzen, Lebus oder Halbe ihr würdiges Grab. Ihrer sowie aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wird am Sonnabend in Brandenburg gedacht.

 „Der von Jean-Claude Juncker ausgesprochene Gedanke, sollte jemand am heutigen Gedanken Europa verzweifeln, so solle er die Soldatengräber des Kontinentes besuchen, spricht wie kaum ein anderes Wort für die vielen ungezählten Aktivitäten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, den Frieden zwischen den Menschen zu fördern“, sagt Oliver Breithaupt, Landesgeschäftsführer des Volksbundes in Brandenburg.