Meldungen aus dem Landesverband Brandenburg
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80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges fanden 30 deutsche Gefallene in Spremberg ihre letzte würdige Ruhestätte

Alt-Landtagspräsident Fritsch und Bürgermeisterin Herntier gaben den Kriegstoten das letzte Geleit

Die 30 Gefallenen wurden vom Volksbund u.a. in Jerischke, Hermsdorf, Groß Luja, Bahren, Groß Oßnig, Pusack, Forst, Kathlow, Sergen, Preilack und Turnow gefunden und geborgen. Die Soldaten waren in den schweren Kämpfen im Frühjahr 1945 einen sinnlosen Tod gestorben. Im Rahmen von Kranzniederlegung und Andacht gaben Alt-Landtagspräsident Gunter Fritsch und die parteilose Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier nun den Kriegstoten auf der Deutschen Kriegsgräberstätte auf dem Georgenberg im Spremberger Stadtpark das letzte Geleit.

Am Vorabend der 80. Wiederkehr des Beginns des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 nahm der Volksbund Brandenburg gemeinsam mit Pfarrer Daniel Laske von St. Benno aus Spremberg die Einbettung vor. Sie wurden von Soldaten der Bundeswehr, Kreisverbindungskommando (KVK) Spree-Neiße, unterstützt. „Krieg ist immer eine Bankrott-Erklärung und bringt nur unermessliches Leid über Menschen und Soldaten“, mahnte Bürgermeisterin Christine Herntier. Sie dankte dem Volksbund für die jahrzehntelange Arbeit für Versöhnung und Frieden. Frank Leopold vom Volksbund erläuterte die Symbolkraft der Einbettung. Sie mahne die Lebenden, lieber friedlich miteinander zu leben anstatt gegeneinander zu kämpfen.

„Auch 80 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges werden gefallene deutsche Soldaten und Rotarmisten in Brandenburg vom Volksbund gefunden, geborgen und oft identifiziert. Die jährlich stattfindenden Einbettungen von Soldaten und Zivilisten in Halbe, Lietzen, Lebus oder Spremberg sind ein Zeugnis der zutiefst humanitären Aufgabe des Volksbundes, auch den Toten von Krieg und Gewaltherrschaft im Inland eine würdige Ruhestätte zu schaffen und ihrer zu gedenken“, sagte Oliver Breithaupt, Volksbund-Landesgeschäftsführer Brandenburg.

Noch immer werden im Land Brandenburg jedes Jahr über 200 Kriegstote der schweren Kampfhandlungen etwa in den Bereichen Seelow oder Halbe gefunden und erhalten endlich eine würdige letzte Ruhestätte. In einigen Fällen kann mit Hilfe des Volksbundes und der Deutschen Dienststelle (WAST) des Bundesarchivs in Berlin die Identität der Gefallenen geklärt und die Angehörigen informiert werden. Ein immer noch wichtiger Moment für die Hinterbliebenen auch der Enkelgeneration, denn damit hat die Ungewissheit über das Ende von Vätern, Söhnen, Brüdern, Ehegatten oder Freunden endlich ein Ende.

Einbettung in Spremberg