Vor 76 Jahren begann mit den Kämpfen an der Oder der letzte Akt des untergehenden Dritten Reichs. Zigtausende von Landsern und Rotarmisten fanden in den Schlachten an den Seelower Höhen, in Halbe und in der Reichshauptstadt Berlin noch kurz vor Ende des Krieges ein schreckliches, sinnloses Ende. „Noch immer gibt die brandenburgische Scholle jedes Jahr die Überreste von über 300 Menschen frei, die einem verbrecherischen Regime zum Opfer fielen.
Neben Barbara Richstein, der stellvertr. Landtagspräsidentin Brandenburg waren auch Brigadegeneral Uwe Nerger, Kommando Heer, Strausberg, sowie Detlef Fritzsch, Bundesvorstandsmitglied und stellvertr. Landesvorsitzender Volksbund Sachsen.
Die bewegenden Gedenkreden wurden von Detlef Fritzsch und Uwe Nerger gehalten. Der General bat die Anwesenden, sich einmal 2 Sekunden des Nachdenkens über die Gefallenen hinzugeben. Bei 120 toten Soldaten seien das vier Minuten. Solange wie das berühmte Lied "Imagine" von John Lennon dauere. Vier Minuten im frischen Wind sind eine lange Zeit des Innehaltens. Ein schöner, ergreifender Moment – nur die Vögel zwitscherten dazu.
Ebenfalls eine Premiere für die wenigen Gäste. Da coronabedingt keine Abteilung der Bundeswehr die Einbettung mit Joachim Kozlowski durchführen konnte, waren die Honoratioren aufgefordert, die Särge zur letzte Ruhe zu reichen. Mit großem Ernst erfüllten Oberst Olaf Detlefsen, Kdr. Landeskommando Brandenburg, Friedmann Hanke, 1. Beigeordneter Landkreis Seelow-Land, Christian Heinrich-Jaschinski, Landrat Landkreis Elbe-Elster, Roswitha Thiede, Amtsdirektorin, Amtsverwaltung Seelow-Land sowie weitere hilfreiche Hände diesen letzten Dienst.
120 deutsche Gefallene haben so ihre letzte würdevolle Ruhstätte in Lietzen gefunden. Hier im Oderland waren es nicht nur junge Soldaten, sondern auch viele ältere Männer des Volkssturms als letztes Aufgebot. Auf unseren Friedhöfen wird so die ganze Bandbreite des Schreckens deutlich“, sagt Oliver Breithaupt vom Volksbund in Brandenburg.